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Fragen an CryptoVantage: Kann Bitcoin eigentlich zur Inflationsabsicherung verwendet werden?
Während Zentralbanken rund um den Globus weiterhin Banknoten drucken, verbleibt die maximale Geldmenge für Bitcoin unverändert bei 21 Millionen Coins. Diese Coins werden nach einem vorkodierten Zeitplan ausgegeben, wobei in einem Abstand von vier Jahren Bitcoins in immer kleineren Mengen in Umlauf gebracht werden.
Dieser Hard-Cap von 21 Millionen Coins und der vorkodierte Ausgabeplan geben Bitcoin die Oberhand, wenn es um die Inflation geht. Weshalb ist Inflation also dermaßen abgestürzt, während die Inflation in die Höhe schoss?
Was versteht man unter Inflation?
Der Anstieg der Preise für Güter und Dienstleistungen in der gesamten Wirtschaft über einen bestimmten Zeitraum hinweg wird als Inflation bezeichnet und führt zu einer Minderung der Kaufkraft. Mit anderen Worten: im Laufe der Zeit verliert jede Währungseinheit an Wert, während die Inflation steigt.
Außerdem kann eine steigende Inflation die Wirtschaft schrumpfen lassen, wenn die Menschen und Unternehmen ihre Ausgaben einschränken. Infolgedessen hat eine überhöhte Inflation häufig negative Auswirkungen auf die am stärksten benachteiligten Personen innerhalb der Gesellschaft.
Warum fiel Bitcoin, während die Inflation stieg?
Es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass Bitcoin und Inflation nicht direkt miteinander zusammenhängen und dass es verschiedene Gründe gibt, warum die Inflation anstieg, selbst als der Kurs von Bitcoin einbrach. Schließlich ist eine hohe Inflation ein komplexes Phänomen, und das gilt auch für Bitcoin, wenn man es genau nimmt.
Die höheren Energiekosten waren einer der Gründe für den weiteren Inflationsanstieg im Jahr 2022, der mit 9,1 % so hoch zu Buche schlug wie seit 1981 nicht mehr. Weitere Gründe sind der Krieg in der Ukraine, das endlose Drucken von Geld durch Regierungen rund um den Globus, die aufgestaute Nachfrage nach Dienstleistungen, auf die wir während der Pandemie verzichten mussten, sowie Engpässe in der Schifffahrt und Produktknappheit.
Ein perfekter Sturm mit enormen wirtschaftlichen Konsequenzen.
Derweil endete Ende 2021 der Vierjahreszyklus für Bitcoin. Und obwohl es oft heißt, dass sich die Geschichte nicht wiederholt, aber dass sie sich reimt, hat sie sich dieses Mal auf jeden Fall wiederholt. Zu Beginn des Jahres 2022 waren Bitcoin und Kryptowährungen bereits längst auf dem Weg in den aktuellen Baisse-Markt und die Kurse stürzten entsprechend ab.
2022 war auch das Jahr der Insolvenzen im Bereich der Kryptowährungen. Terra brach im Mai zusammen, gefolgt von den Konkursen von Celsius, Voyager und Three Arrows Capital. Die US-Regierung nahm in den Sommermonaten Tornado Cash ins Visier, und im November ereignete sich das Debakel um FTX. Das Jahr endete mit dem Konkurs von BlockFi und anhaltenden Problemen bei Genesis und der Digital Currency Group.
Es ist ein wahres Wunder, dass die der Bitcoin-Kurse heute so hoch ist.
Kann Bitcoin weiterhin zur Inflationsabsicherung verwendet werden?
Die Antwort ist grundsätzlich davon abhängig, wen man fragt. Kritiker sehen in Bitcoin lediglich einen spekulativen Vermögenswert, während die Befürworter von Bitcoin der festen Überzeugung sind, dass die Kryptowährung bereits als Absicherung gegen die Inflation dient.
Bitcoin-Befürworter preisen den König der Kryptowährungen seit langem als wirksame und manchmal einzige Absicherung gegen die Inflation in Zeiten eines Wirtschaftsabschwungs an. Sie argumentieren seit Jahren, dass dessen Knappheit seinen Kurs in Zeiten hoher Inflation schützen würde.
Wie wir in letzter Zeit erfahren haben, war das nicht der Fall, da Bitcoin keineswegs als perfekte Absicherung wirkte. Im Gegenteil: Für Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen war 2022 eines der schlechtesten Jahre überhaupt. Die Kurse stürzten auf breiter Front ab, während die Inflation weltweit auf ein Niveau hochschnellte, das seit über 40 Jahren nicht mehr erreicht wurde. Bitcoin war eindeutig nicht in der Position, um als sicherer Hafen für Krypto-Anleger zu dienen.
Positiv zu vermerken ist, dass die Tatsache, dass sich Bitcoin dieses Mal nicht als perfekte Absicherung erwiesen hat, nicht bedeutet, dass er in Zukunft diese Rolle niemals erfüllen kann. Darüber hinaus hat sich Bitcoin in den ersten Monaten des Jahres 2023 sehr gut entwickelt, selbst wenn andere Vermögenswerte straucheln.
Die Königsklasse der Kryptowährungen muss sich nur noch weiter etablieren und zum Mainstream werden. Wenn die Akzeptanz durch die breite Masse und die Integration ausreichend fortgeschritten sind und der kritische Punkt erreicht ist, an dem es kein Zurück mehr gibt, dann hat Bitcoin die Chance, endlich zu einem Bollwerk gegen die hohe Inflation zu werden.
Bis dahin müssen wir anerkennen, dass Bitcoin immer noch sehr stark den Regeln der Vierjahreszyklen und den Regeln der Baisse- und Hausse-Märkte unterworfen ist.
