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Fragen an CryptoVantage: Was passiert, wenn meine Krypto-Börse geschlossen wird?

Es kommt immer wieder vor, dass Kryptowährungsbörsen geschlossen werden. Das trifft selbst auf Börsen zu, die als unzerstörbar gelten. Du brauchst nur die ehemaligen Kunden von FTX, Cryptopia oder Mt. Gox zu fragen. Die meisten von ihnen konnten nur zähneknirschend zusehen, wie ihre hart verdienten Kryptowährungen auf Nimmerwiedersehen verschwanden.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Ersparnissen oder Einlagen, die in irgendeiner Form geschützt sind, befindet sich das Regelwerk für die Kryptowährungsbranche noch in der Entwicklung. Wenn deine Börse pleite geht, gibt es keine Garantie, dass du dein Geld jemals wiedersiehst.

Aber das bedeutet nicht, dass du gegenüber einem solchen Szenario machtlos bist. In diesem Beitrag befassen wir uns mit der Frage, wie Börsen scheitern und wie du immer die Kontrolle über deine Kryptowährung behalten kannst.

Was passiert, wenn meine Lieblings-Krypto-Börse geschlossen wird?

Das Warum und Wie von Börsenschließungen

Dutzende von Kryptowährungsbörsen wurden seit der Gründung der Branche im Jahr 2009 geschlossen. Die tatsächliche Zahl lässt sich nur schwer bestimmen, aber die Website Cryptowisser, die solche Vorgänge verfolgt, hat allein für das Jahr 2020 mindestens 75 Börsenschließungen dokumentiert. Coinjournal berichtete von 23 Börsenpleiten im Jahr 2018, wobei die Zahl der Schließungen im darauffolgenden Jahr um 252 % zunahm.

Diese Zahlen verdeutlichen die Dynamik im Kryptobereich, in dem sich das Blatt für Börsen rasch wenden kann. Börsen können aus unterschiedlichen Gründen scheitern, darunter:

  • Insolvenz: Eine häufige Ursache für das Scheitern von Börsen sind Insolvenzen, die durch Missmanagement, Ansteckungseffekte oder Sicherheitslücken ausgelöst werden. So musste beispielsweise FTX, eine ehemals führende Börse, im Jahr 2022 aufgrund von Missmanagement, bei dem Kundengelder an ein Schwesterunternehmen abgezweigt wurden, Konkurs anmelden. Mt. Gox, einst der größte Bitcoin Markt, schloss nach dem Verlust von 850.000 Bitcoins infolge von Sicherheitsvorfällen. Außerdem fiel Cryptopia, eine neuseeländische Börse, einem Diebstahl von 16 Mio. USD zum Opfer.
  • Unvorhergesehene Ereignisse: Diese Ereignisse sind zwar selten, aber nicht ganz unüblich. Ein berüchtigtes Beispiel ist die kanadische Börse QuadrigaCX, deren Untergang mit dem vorzeitigen Tod ihres CEO begann, der die alleinige Kontrolle über die privaten Schlüssel der Börse hatte.
  • Freiwillige Schließung: Einige Börsen können sich aus Gründen wie ungünstigen Marktbedingungen dazu entschließen, den Betrieb einzustellen. Ein Beispiel dafür ist die reine Bitcoin-Börse Localbitcoins, die sich nicht vom harten Winter für Kryptowährungen im Jahr 2022 zu erholen vermochte.

Was du erwarten solltest, wenn deine Börse für immer die Pforten schließt

Wenn du Geld bei einer Bank angelegt hast, kannst du dich damit trösten, dass es ein Sicherheitsnetz gibt, falls die Bank in Konkurs geht. Viele Länder haben Einlagensicherungssysteme, um Bankkunden in solchen Situationen abzusichern.

So bietet die US Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) eine Versicherung für Bankeinlagen von bis zu 250.000 USD pro Einleger. In ähnlicher Weise deckt die Canada Deposit Insurance Corporation (CDIC) Einlagen von Einzelpersonen bis zu einer Höhe von 100.000 CAD ab.

Aber mit Kryptowährungen kannst du dein Geld leicht verlieren, wenn deine Börse scheitert, insbesondere im Falle eines Konkurses. Das ist die traurige Realität für Tausende von Anlegern, die nach dem Zusammenbruch ihrer Börse Geld verloren haben und es noch nicht zurückerhalten haben. Aber dass man in einem solchen Fall Geld verlieren könnte, scheint nicht offensichtlich.

Coinbase

Nehmen wir zum Beispiel die Aussage von Coinbase in seinem Bericht zum ersten Quartal. Laut dem Unternehmen könnten Krypto-Vermögenswerte in einer Börse als Eigentum einer Konkursmasse betrachtet werden und somit Gegenstand eines Konkursverfahrens sein, wobei die Kunden der Börse wahrscheinlich als allgemeine ungesicherte Gläubiger behandelt würden.

Viele innerhalb der Community reagierten ungehalten auf diese Enthüllung, die darauf hindeutet, dass die Kunden im Falle eines Konkurses möglicherweise ewig warten müssen, bis sie einen Teil der verbleibenden Vermögenswerte nach Abschluss des Verfahrens erhalten.

Schlimmer noch, dieser Anteil würde gemäß Dustin Palmer, einem Experten auf diesem Gebiet, der von CNBC für einen Beitrag zu diesem Thema interviewt wurde, wahrscheinlich nur ein Bruchteil ihrer ursprünglichen Investitionen oder „Pennies auf dem Dollar“ betragen.

Rechtsanwalt Robert Saval, der ebenfalls für den Artikel zitiert wurde, sagte, dass dies daran läge, dass die Gelder der Kunden durch andere ungesicherte Gläubiger wie Verkäufer, Vermieter und Kläger verwässert würden. Darüber hinaus muss die Börse die Anwaltskosten für das Liquidationsverfahren tragen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Coinbase zwangsläufig eine schlechte Börse ist. Vielmehr ist Coinbase eine der angesehensten Börsen überhaupt und wird oft als eine der sichersten Krypto-Börsen bezeichnet. Es sollte allerdings darauf hingewiesen werden, dass selbst die besten Krypto-Börsen im Falle eines Konkurses Probleme verursachen könnten.

Umgang mit Erwartungen

Außerdem merkte Palmer an, dass der Prozess Jahre dauert, wie im Fall von Mt. Gox, dessen Kunden ihr Geld fast ein Jahrzehnt nach dem Konkursantrag des Unternehmens noch nicht zurückerhalten haben. Ein weiteres Beispiel ist Cryptopia, für das es nach vier Jahren immer noch keinen festen Anhaltspunkt dafür gibt, wann die Kunden mit der Rückerstattung ihrer Gelder rechnen können.

Dieser Realität mussten sich die Kunden von FTX nach dem Zusammenbruch der Börse stellen. Der Guardian befragte einige dieser Kunden nach dem Zusammenbruch des Unternehmens, von denen einige beklagten, dass sie fest damit rechnen, alles zu verlieren oder dass sie sich bewusst sind, dass ihr Geld verloren ist.

Börsenschließungen einen Schritt voraus sein

Wenn uns vergangene Börsenimplosionen eines gelehrt haben, dann, dass man nicht warten darf, bis es zu spät ist, um dann zur Schadensbegrenzung überzugehen. Im Folgenden zeigen wir einige Möglichkeiten auf, wie du einem solchen Ereignis zuvorkommen kannst:

  • SelbstverwahrungÜbernimm die Kontrolle über deine Kryptowährungen, indem du deine privaten Schlüssel in einer selbstverwahrenden Wallet aufbewahrst. Ruf dir die goldene Regel ins Gedächtnis: „Nicht deine Schlüssel, nicht deine Coins.“
  • Registrierung auf mehreren Börsen: Wenn du deine Kryptowährungen schon auf einer Plattform verwahren musst, dann wenigstens auf mehreren. Auf diese Weise verlierst du nicht dein ganzes Geld, falls eine Börse scheitert.
  • Halte dich über die Updates der Börse auf dem Laufenden: Halte dich immer auf dem Laufenden über die Ankündigungen und den finanziellen Zustand deiner Börse, um alle Warnsignale, die auf einen möglichen Konkurs hinweisen, schnell erkennen zu können.
  • Ziehe eine dezentrale Börse (DEX) in Betracht: Bei einer DEX handelst du immer direkt über deine Wallet. Dadurch wird verhindert, dass dein Geld „eingefroren“ wird.
  • Suche nach anderen Möglichkeiten, um Krypto zu verdienen: Über den Handel hinaus kannst du verschiedene Möglichkeiten nutzen, um Kryptowährung zu verdienen, z. B. durch die Teilnahme an Airdrops, Bounty-Programmen, die Krypto-Rewards anbieten, oder Mining.

Unser Fazit: Tritt Börsen mit höchster Vorsicht gegenüber

In der unberechenbaren Welt der Kryptowährungen können Handelsplattformen über Nacht untergehen.

Im schlimmsten Fall, etwa bei einem Konkurs, könntest du dein ganzes Vermögen verlieren. Maßnahmen wie die Selbstverwahrung, die Verwendung von dezentralen Börsen und die Beobachtung der Situation können dir jedoch mehr Kontrolle über dein Geld und mehr Sicherheit verschaffen.

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Hope Mutie

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Hope Mutie

Hope Mutie is a professional writer and editor whose interests include fintech, cryptocurrency, and blockchain. She engages with crypto audiences by curating content that’s fun-to-read, educational, and offers unmatched value. Hope is part of the brilliant team at Go Full Crypto – a podcast and service that enables your transition into crypto.

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